Sonntag, 24. September 2017

Mein Freund, der Baum (54) - Schlosspark Königs Wusterhausen



Nottekanal. Gegenüber schimmert der Rasen des Schlossparks durch die Weidenzweige.



Seit ich kein Auto mehr habe und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen kann, ergibt sich die eine oder andere Wartezeit zwischen den Ankunfts- und Abfahrtzeiten und den wahrzunehmenden Terminen. Dann streife ich gern im Stadtgrün umher oder lasse es mir in der Bäckerei gut gehen. 





Vom Kirchplatz aus sieht man das Schloss. Auf diesem Weg kam vermutlich auch der Schlossherr aus Berlin in seiner Kutsche angereist.
Das von "Kavalierhäusern" gesäumte Schloss.



Wie neulich schon angekündigt, hatte ich diesmal ausreichend Zeit mal wieder das Königs Wusterhausener Schloss zu umrunden und dabei auch dem Park einen Besuch abzustatten. Aus der preußischen Geschichte ist es nicht wegzudenken und hat es als Jagdschloss Friedrich Wilhem I., des - immerhin auch malenden - "Soldatenkönigs" zu einiger Berühmtheit gebracht.









Bis Anfang der 90er war der Park ein ziemlich verwilderter Ort, in dem dicke Schuttschichten überwuchert wurden. Doch als dann begonnen wurde, das ziemlich heruntergekommene Schloss und die Kavalierhäuser zu restaurieren, bekam auch der Schlosspark seine Verjüngungskur. Die ursprüngliche barocke Anlage wurde in ihrer Grundgestaltung wiederhergestellt und die Wege mit Linden und Kastanien bepflanzt, doch auch die älteren Gehölze aus den im äußeren Bereich sichtbaren Landschaftsparkgestaltungen wurden erhalten, Linden, Buchen, Eichen, Ulmen...








Zum Glück, denn sonst würde der Park einen ziemlich nüchternen und kahlen Eindruck machen, von barocker Blumenfülle ist zwischen den geraden Wegen und den jungen Baumalleen ja (noch?) nichts zu sehen und ich kann somit auch die verstehen, die sich ein wenig von der vergangenen Wildnis zurückwünschen, auch wegen der Tiere, für die das einst ein Paradies gewesen sein muss. Aber barocke Grundgestaltung heißt eben nur Grundgestaltung, d. h., die Strukturlinien sind wieder erkennbar, mehr nicht, aber ja auch nicht weniger.










Immerhin, in den Außenbereichen zum Nottekanal hin und auf der neu gestalteten Mühleninsel (die ich euch ein anderes Mal vorstellen werde), gibt es viele Strauchgehölze und dichte Krautschichten, die dem Getier viel Lebens-, Nahrungs- und Fortpflanzungsraum bieten. 











In der warmen Jahreszeit sind die Rasen-Flächen eine beliebte Liegewiese. Bänke muss man innerhalb des Parks lange suchen, da sollte man auf die andere Seite des Nottekanals oder auf die Mühleninsel wechseln. Das ist schade und neben anderen Erwägungen möglicherweise auch einer allzu stringenten Auslegung der nur vereinzelten wenigen Nachweise über die historische Gestaltung geschuldet. Dann lieber keine (oder kaum) Bänke oder Blumen, als sie an falschen Stellen zu positionieren? Manchmal ist mir solche Auslegung von kulturhistorischer Authentizität etwas zu päpstlich, um ehrlich zu sein.









Aber zum Glück, wie gesagt, kann man Nottekanal und Mühleninsel in seinen Rundgang mit einbeziehen. Und da gibt's auch viele Sitzgelegenheiten! Auch mit Blick auf den auf der anderen Wasserseite liegenden Schlosspark. 

Sehr differenziert setzte sich vor nun schon mehr als 15 Jahren mal ein Artikel im JahreBuch des NABU mit der Geschichte und Rekonstruktion von Schloss und Schlosspark Königs Wusterhausen auseinander. 





Ich sitze nun wieder am Nottekanal, auf der anderen Seite. Gegenüber der Schlosspark.



Und nun seid ihr dran. 


Regelmäßig am letzten Sonntag im Monat veröffentliche ich einen Post über Bäume, meine Beziehung zu ihnen und manchmal erzähle ich aus Geschichten von Bäumen. Ich singe Loblieder auf die Baumwesen und meine Liebe zu ihnen ist nicht zu übersehen. Denn wo ich auch hinkomme, gehe ich auf Entdeckungsreise zu Bäumen.










Wer möchte, kann mitmachen. Ab der Veröffentlichung meines Posts hier im Blog habt ihr drei Wochen lang Gelegenheit eure Beiträge zu verlinken. Habt ihr einen Baumfreund? Oder gleich mehrere? Übrigens - es müssen nicht unbedingt Fotos sein von Bäumen, die ihr veröffentlicht. Gern könnt ihr euch auch anders kreativ euren Bäumen nähern und sie uns nahebringen.


 

13 Kommentare:

  1. Ein sehr schöner Park voll mit Bäumen. Man sieht so viel mehr, wenn man zu Fuss untewegs ist.
    Nur Bilder mit solchen Baumstümpfen tun mir immer weh.

    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.
    Viele Grüße, Angelika

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  2. Interessant, beschäftige ich mich doch gerade mit jener preußischen Epoche. Auch der Ortsname ist mir immer ein Begriff gewesen, ohne konkretes Bild. Ein sehr sachlicher Ort, passt zu einem pietistisch geprägten Herrscher ( und damit auch der restaurierte Park ). Ohne Bänke wär das aber für mich immer noch nichts. Toll die Trauerweiden auf dem ersten Foto!
    Einen guten Sonntag!Warte noch auf die versprochene Sonne...
    Astrid

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  3. es ist gut, dass es solche (schloss-)parks mit ihren wundervollen alten gewächsen noch gibt. aber ich finde auch, dass manchmal die "gartenarchitektur" über die natur und den menschen siegt. ich kenne auch zwei schlossparks, die jetzt von "fachleuten" betreut werden und auch da gibt es aus authentiziätsgründen keine bänke mehr. wie soll man denn - besonders als alter mensch - diese schönheit genießen, wenn man sich nicht einmal niederlassen und in ruhe alles betrachten kann?
    trotzdem freu ich mich über deine bilder - mit wasser in der nähe sind parks noch einmal besonders schön. die hängenden trauerweiden am nottekanal sind wirklich prächtig!
    liebe grüße
    mano

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  4. Das ist sehr interessant .. des wusst ich so gar net .. danke für den anbeiArtikel von Andrea Mack ☺ des kommt auf meine *beim nächsten mal besuchen Liste* �� dankeschön für die tollen Eindrücke �� �� ��
    herzliche SonntagsGrüsse die Stina

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  5. ??? Was'n dat ? Die vielen ? da oben haben nix zu bedeuten .. des sollten eigentlich gelbe freu.mich.herzle u. Kleblatt sein
    nochmal die Stina

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  6. Ich bin mit dem Auto (als Mitfahrer) mal an diesem Ort vorbeigekommen. Hätte ich das gewußt, wie schön es dort ist, wäre ich ein wenig gewandelt.

    Ich mag solche Schloßparks sehr.

    Mein Baum kommt dann morgen.

    Lieben Gruß Eva
    hab einen schönen Sonntag

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  7. Liebe Ghislana,
    ich finde die Anlage, also Schloss und Park, einfach wunderschön. Ich liebe solche Alleen und ich mag es, wenn die Bäume in kleinen Gruppen zusammen stehen, vor allem, wenn es unterschiedliche Bäume sind. In so einer Umgebung fühle ich mich einfach wohl.
    Lieben Gruß
    moni

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  8. Was für ein schönes Schlösschen! wie gemalt.
    Und eine herrliche Dosis Grün!
    Liebe Grüße und eine gute Woche.

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  9. Das Schlösschen finde ich auch wunderschön. Deine Entdeckungsreisen sind immer wieder , als wäre man dabeigewesen. Danke für diesen schönen Ausflug ins spätsommerliche Grüne, Taija

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  10. Ein schöner Ort, besonders schön, das er der Öffentlichkeit so zugänglich gemacht wird. Ich kann mir das bunte Treiben im Park im Sommer gut vorstellen.
    Ein herrlicher Blick unter die ausladenden Weidenzweige - danke für's Mitnehmen!
    Liebe Grüße
    Kirsi

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  11. Ein Park zum herumstreifen, verweilen und für tolle Ausblicke unter Weidenvorhängen. Hübsches Schlösschen, grins. Liebe Grüße, Eva

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  12. Liebe Ghislana,
    ich war lange nicht mehr in Königs Wusterhausen. Na da muss ich demnächst Mal wieder hin.
    Schön dieser Schlosspark. Wunderschöne Trauerweide.
    Wirklich die übertreiben es mit ihrer "Authentizität". Bänke fehlen im Park. Wie soll man so einen Rundgang ohne Pause geniessen.
    LG lykka

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  13. ...heute habe ich am Bodensee eine so schöne Lindenallee gefunden, liebe Ghislana, da habe ich an dich gedacht und bringe sie nun zu deiner Sammlung...dort im Park beim Lindenhof gibt es noch mehr schöne alte Bäume, die ich gar nicht alle kannte...in Königs-Wusterhausen war ich noch nie, es gibt noch so viele schöne Orte,

    liebe Grüße Birgitt

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Ich freue mich sehr über eure Gedanken.
Bitte aber keine anonymen Kommentare.